GeschichteEs war im Jahre 1792, als Johann Christian Gattert, wohlbetuchter Landrichter beim Schulamt Grimma, die landschaftlich hervorragend exponierte Lage mit herrlicher Aussicht gut erkannte und das Grundstück oberhalb des steilen Felsens für 300 Taler kaufte, um sich darauf ein Landhaus bauen zu lassen. Der Zeitgeist der Romantik prägte alsbald den Namen "Gatter(t)sburg" und eine wechselvolle Geschichte nahm ihren Lauf.
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Erst 1879 erwarb der Eigentümer der Golzerner Papierfabrik Max Schroeder das südlichere Gelände. Er ließ darauf die den ganzen Fels beherrschende Villa mit Rundturm im Stile der neo-Renaissance und den Garten mit interessantem Pfalnzenbestand errichten. Aus der Schroederschen Zeit stammen noch die Linde, die Rotbuche, die Sumpfzypresse und Schwarzkiefern. Vor allem eine besondere Rarität, die wunderschöne, purpurrot bis orange blühende und sich am Turm emporrankende Trompetenblume (Bignoniaceae) nordamerikanischer Art erfreut bis in die heutige Zeit die Betrachter.
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1888 setzte er dem Ganzen noch eine "romantische Krone" auf, indem er am Hang des Gartens eine künstliche Ruine aus Bruchsteinen erbauen ließ, die bis in die heutigen Tage etwas Rätselhaftes, Mystisches umgibt. Nach Jahren wesensfremder Nutzung öffnete Pfingsten 1998 das "Schloß Gattersburg" mit Restaurant und romantischen Hotel seine altehrwürdigen Eichenholztüren für Gäste aus nah und fern, die dem Alltag entfliehen möchten, um in eine Verwöhnatmosphäre einzutauchen. Nun im Jahre 2015 angekommen, ist das "Hotel Gattesburg wieder für unsere Gäste geöffnet. Lassen Sie sich vom Charm dieses Gebäudes einfangen und genießen Sie Ihren Auffenthalt, hier in Grimma.
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Die folgenden romantischen Zeilen schrieb Heinrich von Kleist ("Der zerbrochene Krug"), beeindruckt durch die Reise von Leipzig über Grimma nach Dresden, am frühen Morgendes 4.September 1800 an seine Verlobte Wilhelminevon Zenge:
"Rechts der steile Felsen selbst mit überhangendem Gebüsch, links der schroffe Abgrund, der den Lauf der Mulde beugt, jenseits des reißenden Stromes dunkelschwarze, hohe belaubte Felsen, über welche in einem ganz erheiterten Himmel der Mond heraufstieg. Um das Stück zu vollenden, lag vor uns, am Ufer der Mulde, auf einem einzelnen hohen Felsen, ein zweistockhohes viereckiges Haus, dessen fenster sämtlich, wie absichtlich, erleuchtet waren. Wir konnten nicht erfahren, was diese seltsame Anstalt zu bedeuten habe, daran vorbei, sinnend und forschend, wie man bei einem, Feenschlosse vorbeigeht ... Der Weg ging immer am Ufer der Mulde entlang..." |